cakra-yoga

Die Hatha-Yoga Tradition sowie die Kundalini-Tantra Tradition beschäftigte sich intensiv mit den Energiewirbeln (cakra), den Energiekanälen (nāḍi), der Kundalini-Energie-Erweckung (kuṇḍalī śakti), mit der Befreiung oder Erlösung (mokṣa) und mit dem Erwachen oder der Erleuchtung (samādhi). Alles dies ist miteinander verwoben.

Das Wort "cakra" kommt aus dem Sanskrit und wird dort wörtlich als Rad, Kreis oder Wurfscheibe bezeichnet. Diese Räder transformieren und verteilen die feinstoffliche Lebenskraft (prāṇa), im sichtbaren und unsichtbaren Bereich des menschlichen Seins. Die Chakras bilden demzufolge Schnittstellen zwischen dem physischen Körper, den feinstofflich energetischen Körpern und dem psychischen Anteil.

Die Yogis oder Rishis (die weisen Seher oder Heiligen) sahen diese Energiewirbel oder -strudel in ihrer Innenschau. Es gibt wunderschöne alte bildliche Darstellungen dieser Bewusstseins-Zentren mit viel Symbolik von Blütenblättern aus dem Sanskritalphabet, den Bija-Mantren (Keimsilben), den Tiersymbolen und Yantras. Die einzelnen Chakras werden dort in ihrer Wirkkraft detailliert und genau beschrieben.

Nach der Lehre des Kundalini-Tantra gibt es 7 Haupt-Chakren, von denen 5 entlang der Wirbelsäule verlaufen, eines in der Kopf-/Stirnmitte und das letzte oberhalb der Kopfkrone schwingt. Sie gehören einer feinstofflichen Ebene an, welche mit der physischen korreliert. Die aus dem Äther aufgenommene Lebensenergie, wird über die Energiekanäle verteilt. Weicht das prāṇa tritt der unmittelbare Tod eines Menschen oder Tieres ein.

Inaktive oder auch Nadis können durch verschiedenste Yogaübungen und Yogatechniken wieder in Fluss gebracht, aktiviert und harmonisiert werden. Dann können die Chakren unsere Reise zu unserer innersten Quelle immens unterstützen. Diese Werkzeuge sind im Yoga das Üben von Asanas-Yogahaltungen, das Praktizieren von Pranayama-Atemtechniken, das Üben von Konzentration, Meditation, Mudras, Mantras, Yantras, Kryas und Klänge. Auch Düfte, Heilsteine u. v. m. kann eingesetzt werden, um die Chakren wieder so zum Schwingen zu bringen, dass sie ihre Aufgaben bestmöglich erfüllen können.

 


Die 7 Haupt-Chakren

Nr. Sanskritname, Name, Beschaffenheit, Farbe, Lokalisierung, Drüse

1. mūlādhāra-cakra, Wurzelchakra, Wurzellotus, dunkelrot, Perineum, Nebennieren

2. svādhiṣṭhāna-cakra, Sakralchakra, Wohnstatt des Selbst, zinnoberrot, Steißbein, Hoden/Eierstöcke

3. maṇipūra-cakra, Solarplexuschakra, Stadt der Juwelen, sonnengelb, Höhe des Nabels, Bauchspeicheldrüse & Nebennieren

4. anāhata-cakra, Herzchakra, Quelle des ungebrochenen Klangs, grasgrün, hinterm Herzen, Thymusdrüse

5. viśuddhi-cakra, Halschakra, Zentrum des Nektars, helblau, Nacken, Schilddrüse & Nebenschilddrüsen

6. ājñā-cakra, Stirnchakra, Befehlszentrum, indigoblau, Schädelmitte, Zirbeldrüse

7. sahasrāra-cakra, Kopfchakra, Tausendblättriger Lotus, violett/weiß, Kopfkrone, Hirnanhangdrüse